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Finnen stehen auf Biogas

Moderate Kosten und tiefe Emissionen ermutigen skandinavische Unternehmen, Biogas für den Transport zu verwenden. Dies gilt auch für Delikatessen und Post.

Die finnische Post setzt, um ihre Emissionen im Transportbereich massiv zu senken, schon länger auf die grösste Biogas-Flotte Finnlands.  Quelle: Gadum/Posti Freight Services

Viele Unternehmen denken ständig über neue Wege nach, um ihren Betrieb umweltfreundlicher zu gestalten. Vor allem in Skandinavien, wo der Biogasanteil schon sehr hoch ist, ist dessen Einsatz eine gute Option. Die finnische Post stellte beispielsweise schon vor gut drei Jahren auf eine Biogas-Flotte um. Die zehn LKW mit LNG-Antrieb und verflüssigtem Biogas (Bio-LNG/LBG) im Tank erlauben es Posti Freight Services, die Transportemissionen deutlich zu reduzieren.

Posti betreibt zudem bereits sechs LKW mit verflüssigtem Erdgas (LNG) aus früheren Zeiten. Mit den 16 gasbetriebenen LKW hat die Post somit die grösste Flotte dieser Art in Finnland. Die Gastankstellen von Energieanbieter Gasum in Verbindung mit den Terminals von Posti erlauben auch auf Langstrecken einen reibungslosen Transport. Ziel von Posti: bis 2030 Klimaneutralität erreichen. «Die Entscheidung für Biogas als Treibstoff im Fernverkehr hat Posti zu einem Vorreiter in der Logistik gemacht», erklärt Juha-Matti Koskinen, Sales Manager Traffic bei Gasum.

Ein Chauffeur tankt mit Handschuhen und Schutzhelm das auf Minus 160 runtergekühlte und somit verflüssigte Biogas. Quelle: Gasum

«Der Einsatz von Biogas im Verkehr ist ein wirksames Mittel gegen den Klimawandel und kann die Treibhausgasemissionen massiv reduzieren», so Koskinen weiter. Insgesamt reduzieren die mit Biogas betriebenen LKW die CO2-Emissionen der Posti-Transporte um 1620 Tonnen pro Jahr. Das entspricht der Menge, die entsteht, wenn ein herkömmlich angetriebenes Auto fast 8,6 Millionen Kilometer weit oder 215 Mal um die Erde fährt!

In den letzten Jahren hat die Beliebtheit von Gas als Treibstoff in der Logistik und im Schwerlastverkehr klar zugenommen – da es sich um eine bereits vorhandene und zuverlässige Technologie handelt. Gasum reagiert auf diese steigende Nachfrage mit kontinuierlichem Ausbau des Tankstellennetzes in den nordischen Ländern. Auch Orkla, in Skandinavien vor allem für Delikatessen, Chips und Schokolade bekannt, nutzt für Transporte Biogas von Gasum.

Mauri Suuronen, Planungs- und Logistikmanager bei Orkla, hat sich bewusst für den Einsatz von Bio-LNG/LBG entschieden, um den CO2-Fussabdruck seines Unternehmens zu senken. Quelle: Gasum

Seit 2014 hat die Orkla Group die CO2-Emissionen im eigenen Betrieb um 65 Prozent reduziert. 47 Prozent der verwendeten Energie stammt aus erneuerbaren Energiequellen. Kein Wunder, setzt man in der Logistik auf Biogas oder Bio-LNG. «Uns fiel die Entscheidung leicht, da auch unser Logistikpartner mit Begeisterung dabei war», so Mauri Suuronen, Planungs- und Logistikmanager bei Orkla. Beispielsweise Storemen Logistics, einer der Logistikpartner von Orkla. Storemen hat vor mehr als zwei Jahren mit dem Einsatz eines LKW mit CNG-Antrieb begonnen und verfügt inzwischen über acht dieser Fahrzeuge. «Das Umweltbewusstsein ist im Laufe der Jahre gestiegen. Wir kamen zu dem Schluss, dass auch wir etwas tun müssen, um unseren eigenen ökologischen Fussabdruck zu verringern», erläutert Jari Jokinen, Geschäftsführer von Storemen Logistics.

Einer der LKW mit LNG-Antrieb und verflüssigtem Biogas im Tank, der für Storemen Logistics auf den Strassen Skandinaviens nahezu CO2-neutral unterwegs ist. Quelle: Storemen Logistics

Sein 2005 gegründetes Unternehmen ist übrigens bereits seit Anfang 2022 klimaneutral unterwegs. Zum einen verfügt es über das dreizehntgrösste Solarkraftwerk Finnlands, zum anderen werden alle nicht vermeidbaren Emissionen durch Anpflanzung von Bäumen ausgeglichen «Viele Unternehmen reden über Umweltfreundlichkeit, aber diese erfordert auch Taten. Wir wollen mit gutem Beispiel vorangehen, indem wir ökologische Entscheidungen treffen und künftigen Generationen eine sauberere Welt hinterlassen», so Jokinen, für den sich der Einsatz von Biogas-LKW bei Fahrt, Tanken und Wartung bewährt habe. «Im Vergleich zu Dieselfahrzeugen gibt es keine Leistungsunterschiede. Und wir verwenden lokal produziertes Biogas. Das bedeutet eine Reduzierung der Emissionen um bis zu 90 Prozent im Vergleich zu fossilen Treibstoffen.»

Auch Logistikspezialist Ari Peltola Oy setzt inzwischen auf einen Biogas-LKW: Quelle: Gasum

Diese Beispiele machen Schule. Daher überlegte auch der Logistikspezialist Ari Peltola Oy nicht lange und transportiert nun ebenfalls Waren für Orkla mit einem Lastwagen mit LNG-Antrieb und Bio-LNG im Tank. «Die Ladungen von Orkla-Schokolade und -Chips eignen sich sehr gut für gasbetriebene Fahrzeuge», so Ari Peltola. «Die drei Gasum-Tankstellen zwischen Jyväskylä und Helsinki sorgen für reibungslose Transporte. Die LNG-LKW schaffen mit einer Tankfüllung locker bis zu 1200 Kilometer.» (jas, 6. April 2023)

Das Energieunternehmen Gasum betreibt nicht nur ein stetig wachsendes CNG- und LNG-Tankstellennetz, sondern stellt Biogas – wie hier in Turku – auch selbst her. Quelle: Gasum

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