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Métropole Nice Côte d’Azur
 
 

Mit Biogas die Côte d’Azur entlang

Das mondäne Nizza und weitere Gemeinden an der Côte d’Azur wollen ihre CO2-Emissionen bis 2030 um über die Hälfte senken. Bis 2050 soll dank des Klimaplans die CO2-Neutralität erreicht sein. Ein wichtiges Mittel dazu sind Elektro- und Biogas-Busse im Einsatz an Frankreichs Mittelmeerküste.

Eine der CNG-Busse, die nun an der neuen Tankstelle mit Biogas aufgetankt werden kann. Quelle: Métropole Nice Côte d’Azur

Die Côte d’Azur ist bekannt für mondäne Küstenstädte wie Nizza, St. Tropez oder Cannes, wo sich nicht nur während der Filmfestspiele die Prominenz tummelt. Aber auch für Traumstrände und das Hinterland mit den Seealpen sowie der legendären Route Napoléon. Weniger bekannt ist dagegen, dass der Gemeindeverband «Métropole Nice Côte d’Azur» sich seit Jahren um einen möglichst nachhaltigen öffentlichen Nahverkehr in der Region Nizza einsetzt. Das Ziel: Die gesamte Bussflotte soll möglichst bald dekarbonisiert sein.

Die neue CNG-Tankstelle wird mit lokalem Biogas versorgt, so dass weitere Stoffkreislaufe geschlossen werden können. Quelle: Métropole Nice Côte d’Azur

Bereits im Herbst 2022 nahm dazu in Südfrankreich eine neue Biogas-Tankstelle den Dienst auf – sowie rund 50 Busse mit CNG-Antrieb. Seitdem tanken die TANP (Transports automobiles Nice Plan du Var) und der STVE (Société de transport de la vallée de l’Estéron) Biogas und sind nahezu CO2-neutral unterwegs. Jetzt haben die Franzosen einen weiteren wichtigen Schritt zu klimaschonenderem Personentransport gemacht und im historischen Depot der Lignes d’Azur in Drap noch eine weitere Biogas-Tankstelle in Betrieb genommen.

Damit auch mehrere Busse in kurzer Zeit getankt werden können, verfügt die CNG-Tankstelle über ein Kaskadenbetankungssystem. Quelle: Métropole Nice Côte d’Azur

Der Gemeindeverband «Métropole Nice Côte d’Azur» gibt also Vollgas, um seinen ambitionierten Klimaplan umzusetzen. Dieser sieht vor, dass bereits 2026 der CO2-Ausstoss um 22 Prozent reduziert ist; 2030 sollen es minus 55 Prozent sein. Als einer der grössten Hebel wurde dabei die Mobilität identifiziert. Alternative Antriebsvarianten vor allem im öffentlichen Nahverkehr sollen ab 2025 stolze 126’000 Tonnen CO2 pro Jahr einsparen. Die herkömmliche Dieselflotte wird ausgemustert und bis Ende 2025 durch neue Fahrzeuge ersetzt. Die saubere Busflotte wird je zur Hälfte aus Elektro- und CNG-Bussen mit Biogas im Tank bestehen.

Und auch der Kompressor hat die entsprechende Grösse, um die Gasflaschen rasch wieder zu füllen. Quelle: Métropole Nice Côte d’Azur

Vorteil beim Einsatz der Biogas-Busse: Sie benötigen anders als die E-Fahrzeugen keine Schnelllade-Möglichkeiten im öffentlichen Raum, haben eine höhere Reichweite, und es entstehen keine Engpässe oder Herausforderungen bei der Stromversorgung – es ist kein Netzausbau nötig. Allein der Einsatz der neuen Biogas-Busse hilft ausserdem, die CO2-Emissionen um 14’900 Tonnen zu senken. Die neue Biogas-Tankstelle im historischen Depot kann 70 Busse mit CNG-Antrieb versorgen, eine weitere Anlage ist bereits geplant.

Dank Elektro- und Biogas-Bussen will der Gemeindeverband «Métropole Nice Côte d’Azur» ab 2025 stolze 126’000 Tonnen CO2 pro Jahr einsparen. Quelle: Métropole Nice Côte d’Azur

Biogas wird ausserdem zusammen mit dem Energieversorger GRDF lokal in der Kläranlage von Cagnes-sur-Mer erzeugt. Damit werden lokale Reststoffe wie Hausmüll und Schlamm aus Kläranlagen weiterverwertet und einem sinnvollen Weiterverwertungskreislauf zugeführt, was die Ressourcen zusätzlich schont. (pd/jas, 14. Dezember 2023)

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