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Zwei CNG-LKW bei DB Schenker Schweiz

Bis 2030 will DB Schenker Schweiz in der City-Logistik CO2-neutral unterwegs sein. Schon heute sind zwei LKW mit CNG-Antrieb von Santi-Trans für den Logistik- und Transportspezialisten dank Biogas ab dem DB-Schenker-Terminal im zürcherischen Pfungen besonders klimaschonend auf Achse.

Santi-Trans-Chauffeur Michael Zuliani vor seinem CNG-Iveco, mit dem er für DB Schenker dank Biogas nahezu CO2-neutral unterwegs ist. Quelle: CNG-Mobility.ch

In der mit Vorhängen und Teppichen in edlem Bordeauxrot ausgelegten Kabine seines neuen Iveco S-Way erledigt Chauffeur Michael Zuliani gerade noch letzte administrative Arbeiten. Beobachtet von Maskottchen Yoda hat er soeben eine weitere Tour für DB Schenker Schweiz abgeschlossen. Nicht irgendeine Tour, denn der Iveco-Zweiachser mit Anhänger absolviert sie nahezu CO2-neutral. Möglich machen es der CNG-Antrieb und das Schweizer Biogas im Tank. Der auch äusserlich dank grünen Elementen und Hinweis «On the way to a low-emission truck-fleet» auf der DB-Schenker-Plane erkennbare Truck ist eines von zwei Fahrzeugen des Thurgauer Familienunternehmens Santi-Trans, das dank alternativem Antrieb besonders klimaschonend ist

Michael Zuliani erledigt zum Ende seiner Tour letzte administrative Arbeiten. Quelle: CNG-Mobility.ch

«Auch eine kleine Firma wie wir kann ihren Beitrag zur Klimawende leisten», erklärt Santi-Trans-Geschäftsführer Manuel Santonastaso. Er hatte an einem Wissenschaftsvortrag von der alternativen Antriebsvariante mit Biogas erfahren. «Ein LKW mit Elektro-Antrieb wäre für uns als KMU kaum zu finanzieren gewesen. Zudem sind für mich bezüglich Batterierecycling, Ladeinfrastruktur und Verfügbarkeit von grünem Strom noch viel zu viele Punkte unklar», ergänzt er. Für die Stückgutfahrten mit 250 bis 300 Kilometer pro Tag seien CNG oder auch Biogas sowie die Reichweite von bis zu 600 Kilometer eine spannende Alternative.

Der Iveco mit CNG-Antrieb des Thurgauer Familienunternehmens Santi-Trans auf dem Gelände von DB Schenker in Pfungen ZH. Quelle: CNG-Mobility.ch

«Wir haben Kunden, die explizit nach einer grünen Art des Transports fragen», zeigt   Volker Weigel, Head of Land Transport bei DB Schenker Schweiz, auf. Ausserdem habe man sich bei DB Schenker selbst das Ziel gesetzt, dass man 2030 in der City-Logistik CO2-neutral unterwegs sein will. «Von daher sind wir froh, dass wir nun zusammen mit Santi-Trans die ersten beiden LKW mit CNG-Antrieb in der Flotte haben.» Ebenso die öffentliche Hand verlange vor allem bei Ausschreibungen immer öfter eine möglichst CO2-neutrale Transportlösung, und viele Kunden würden ebenfalls sogar explizit nach Elektro-LKW fragen. Die Erwartungshaltung sei meistens, dass man eine möglichst nachhaltige Transportmöglichkeit anbiete – aber vielfach sei der Preis dann der Knackpunkt, ob die Lösung zum Zuge komme oder nicht.

Chauffeur Michael Zuliani, Nuh Keskin, Head of Collection/Distribution bei DB Schenker in Pfungen, Martin Fiechter, Head of Collection/Distribution & Terminal Switzerland bei DB Schenker, sowie Volker Weigel, Head of Land Transport bei DB Schenker Schweiz, und Santi-Trans-Geschäftsführer Manuel Santonastaso vor dem Iveco mit CNG-Antrieb und Biogas im Tank (v.l.n.r.). Quelle: CNG-Mobility.ch

Wie beim grünen Wasserstoff oder grünen Ökostrom sind die Preise auch beim nachhaltigen Biogas höher als bei herkömmlichem CNG. Auch wenn in der Schweiz der Biogasanteil an der Zapfsäule per se bereits über 20 Prozent beträgt, ist es teurer, 100 Prozent Biogas zu tanken. Erfreulich dafür: Ein LKW mit CNG-Antrieb stösst gegenüber einem vergleichbaren Diesel bis zu 35 Prozent weniger CO2 aus. Ist er wie die beiden CNG-Ivecos des Thurgauer Familienunternehmens Santi-Trans GmbH für DB Schenker sogar mit Schweizer Biogas unterwegs, fährt er sogar nahezu CO2-neutral. «Wir haben beim Einsatz von Schweizer Biogas mit unserem langjährigen Transport-Partner Santi-Trans eine gute Einigung finden können, die preislich für beide passt», ergänzt Nuh Keskin, Head of Collection and Distribution bei DB Schenker in Pfungen – und macht deutlich, wie wichtig ein gemeinsames, aber auch technologieoffenes Vorgehen im Kampf gegen den Klimawandel ist.

Viel Volumen für einen klimaschonenderen Transport: Dank Anhänger im gleichen, coolen Look wie der Zweiachser mit CNG-Antrieb. Quelle: CNG-Mobility.ch

Wie ist für Chauffeur «Michi» Zuliani am Steuer des CNG-Truck? «Ich war früher eh mit viel weniger Leistung unterwegs, daher passt das ausgezeichnet mit dem neuen Iveco und dem 460 PS starken CNG-Antrieb», ergänzt der Thurgauer schmunzelnd. Grösste Herausforderung sei nicht der CNG-Antrieb, sondern die Bodenfreiheit, an die er sich gewöhnen musste. «Die Gastanks und die Auspuffanlage sind recht tief montiert, doch mit Luftfederung ist das kein Problem; man hat schnell ein Auge dafür, bei welcher Strassenschwelle es noch reicht und wo es knapp werden könnte.» Rund 11’000 Kilometer hat er mit dem S-Way schon abgespult.

Der CNG-Iveco mit den grünen Designelementen der Santi-Trans ist bereit für seinen nächsten Einsatz. Quelle: CNG-Mobility.ch

«Dank des Anhängers werde ich natürlich öfters für Aufträge mit grösserem Volumen eingesetzt und bin viel Richtung Inner- und Zentralschweiz, aber auch im Züricher Oberland unterwegs»; erläutert Zuliani. «Und für morgen muss ich gleich noch klären, ob ich mit oder ohne Anhänger fahre.» Auch der zweite CNG-LKW von Santi-Trans ist übrigens fleissig auf Achse. Der Dreiachser hat inzwischen bereits rund 22’000 Kilometer im Dienst der Umwelt und der DB Schenker Schweiz absolviert. Und vielleicht steht den CNG-Ivecos 2024 zum 20-Jahre-Jubiläum von Santi-Trans sogar ein ganz spezieller Einsatz bevor. «Wir haben eine Anfrage für einen möglichst klimaschonenden Transport von Material zu den Olympischen Spielen nach Paris; gut denkbar, dass hier die Biogas-LKW zum Einsatz kommen», so Volker Weigel. (jas, 5. Dezember 2023)

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