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Nutzfahrzeuge: LNG Tanken
 
 

Steigende Zulassungszahlen bei Nutzfahrzeugen

Nutzfahrzeuge mit CNG- und LNG-Antrieb sind sauber, zuverlässig und kostengünstig. Diese Einsicht setzt sich europaweit mehr und mehr durch. Das belegen die steigenden Zulassungszahlen von Bussen und Trucks mit dieser klimaschonenden Antriebstechnologie.

Nutzfahrzeuge: LNG Tanken
Vor allem im Schwerlastverkehr hat die Anzahlen, der CNG- und LNG-Fahrzeuge europaweit deutlich zugenommen. Quelle: Shell

Die aktuellen Zahlen der europäischen «Natural & bio Gas Vehicle Association» (NGVA) machen Mut. So sind 2019 nicht nur die Zulassungszahlen von Personenwagen mit CNG-Antrieb gestiegen. Auch bei den Nutzfahrzeugen kennt die Entwicklung nur eine Richtung: aufwärts. LKW mit CNG- oder LNG-Antrieb stossen im Vergleich zu einem Euro-6-Diesel-LKW bis zu 15 Prozent weniger CO2 aus und können somit schnelle Klimaerfolge erzielen. Mit Biogas fahren sie sogar nahezu klimaneutral.

2019 verkehrten 14’191 CNG-Trucks auf den Strassen der EU sowie der EFTA-Staaten Island, Norwegen und Schweiz. Das ist gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung um mehr als 20,3 Prozent. Bemerkenswert ist der Vergleich der verschiedenen Länder: So waren Ende 2019 in der Schweiz 150 CNG-Lastwagen immatrikuliert, was einem Wachstum von rund 15,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. In unserem Nachbarland Frankreich hingegen waren 2019 nicht weniger als 5100 CNG-Lastwagen unterwegs. Frankreich fährt seit Jahren die Strategie, im Bereich Nutzfahrzeuge diese klimaschonende und kostengünstige Form der Mobilität zu fördern, und investiert gezielt in betriebseigene CNG-Tankstellen. Allein im Jahr 2019 wuchs die Zahl der CNG-Trucks in Frankreich auf diese Weise um mehr als 33,0 Prozent!

Viele CNG-Trucks verkehren auch in Ländern wie Spanien (2728, + 24,2 Prozent) und Italien (2400, + 7,9 Prozent). Von 2015 bis 2019 hat sich die Zahl der CNG-Trucks insgesamt in Europa von 7102 auf 14’191 Stück nahezu verdoppelt.

Nutzfahrzeuge: Busse
Auch im Personenverkehr setzen immer mehr Grossstädte und Agglomerationen auf CNG-Busse. Quelle: Scania

Neben den Gütertransporten spielt CNG auch im Transport von Personen eine immer wichtigere Rolle. Die geringen Schadstoffemissionen machen den Antrieb mit CNG und Biogas gerade im Personennahverkehr zu einer interessanten Alternative. In von Lärm und Abgasen geplagten Städten wächst so die Nachfrage beim Ersatz für die herkömmliche Diesel-Technologie. Um 18,0 Prozent wuchs die Zahl der CNG-Busse im Jahr 2019. Insgesamt verkehren 21’095 Busse mit diesen leisen und sauberen Motoren in den urbanen Zentren Europas. Spitzenreiter ist auch hier Frankreich mit 3100 CNG-Bussen (+ 4,7 Prozent), dicht gefolgt von Spanien (3029, +59,4 Prozent), Italien (2600, +3,2 Prozent) und den Biogas-Pionieren Schweden (2618, +6,9 Prozent). Auch in der Schweiz setzen verschiedene Verkehrsbetriebe auf diese Antriebstechnologie.

Neben der gasförmigen Form von Erdgas und Biogas spielt auch das flüssige LNG eine immer wichtigere Rolle im klimaschonenden Güterverkehr. Gerade auf langen Strecken trumpfen LNG-Trucks mit ihren grossen Reichweiten und zugleich tiefen Emissionswerten auf. Die Zahl der immatrikulierten LNG-Trucks stieg europaweit von 5054 auf 9563, das entspricht einem Plus von 89,2 Prozent. Im Vergleich mit 2015 hat sich die Zahl der LNG-Lastwagen in Europa beinahe versiebenfacht.

Dass die Politik hier durchaus Hebel hätte, um diese umweltschonende Technologie stärker zu fördern, belegt Deutschland. 2018 starteten die Deutschen ein Förderprogramm für energieeffiziente und/oder CO2-arme, schwere Nutzfahrzeuge. Das Resultat: Die Zahl der CNG-Trucks auf deutschen Strassen stieg um knapp 40 Prozent, die Zahl der LNG-Trucks vervierfachte sich sogar. Und erst kürzlich folgte der Deutsche Bundestag der Empfehlung des Verkehrsausschusses, die seit 2019 geltende Mautbefreiung für CNG- und LNG-Trucks bis zum 31. Dezember 2023 zu verlängern. Auch die EU war nicht untätig: Entlang der Hauptrouten des LKW-Schwerverkehrs entstand von 2013 bis 2017 ein «LNG Blue Corridor» mit entsprechender Tankstelleninfrastruktur. Und das Netz wird nun durch private Investoren und weitere Tankstelleneröffnungen immer engmaschiger. (sco, 13. Juni 2020)

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