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Mautbefreiung verlängert

Der Deutsche Bundestag hat die Verlängerung der seit 2019 geltenden Mautbefreiung für Erdgas-LKW bis Ende 2023 beschlossen. Dies dürfte dem umweltfreundlichen Güterverkehr mit CNG- oder LNG-Trucks weiteren Auftrieb verleihen.

Verbio Biogas-Produktion
Mit CNG oder LNG angetriebene Trucks müssen in Deutschland weiterhin keine LKW-Maut berappen.

Deutschland geht mit gutem Beispiel voran: Der Bundestag hat die Verlängerung der seit 2019 geltenden Mautbefreiung für Erdgas-LKW beschlossen. Nun sind CNG- und LNG-Truck bis Ende 2023 von der Abgabe befreit. «Wir begrüssen die Verlängerung. Damit wird ein wichtiger Impuls gesetzt, nach jahrzehntelanger Stagnation endlich praxisnahe Klimaschutzmassnahmen im Güterverkehr umzusetzen», meinte Timm Kehler, Vorstand der Brancheninitiative Zukunft Erdgas, zufrieden. CNG- und LNG-Trucks stossen gegenüber einem vergleichbaren Diesel-LKW bereits mit CNG betrieben bis zu 15 Prozent weniger CO2 aus. Mit Biogas kann der Wert auf bis zu 90 Prozent klettern.

Biogas macht übrigens bereits heute 17 Prozent des gesamten im EU-Strassenverkehrssektor eingesetzten Gases aus. Von den 4120 CNG- und LNG-Tankstellen in Europa bietet etwa ein Viertel ein Gemisch mit einem variablen Biogasanteil. Noch viel wichtiger: Das System ist absolut flexibel und könnte jederzeit auf 100 Prozent Biogas umgestellt werden, ohne dass Kosten für die Betankungsinfrastrukturen und für Fahrzeugumrüstungen entstehen. In der Schweiz lag der Biogasanteil im CNG-Treibstoff Ende 2019 bei 22,4 Prozent. Dieser Anteil wurde in den letzten Jahren kontinuierlich erhöht und an diversen Schweizer Zapfsäulen kann der Biogasanteil sogar selbst erhöht/gewählt werden.


Die Europa-Karte mit den staatlich anerkannten Biogas-Anteilen von NGVA Europe.

Im Schwerlastbereich nimmt europaweit neben dem CNG/Biogas-Einsatz vor allem der LNG-Einsatz rasch zu. 2019 haben sich die Neuzulassungen von LNG-Fahrzeugen im Vergleich zu 2018 mehr als verdoppelt. Heute fahren mehr als 10’000 LNG-Trucks auf Europas Strassen. Die Produktion von Bio-LNG befindet sich zwar noch im Aufbaustadium, aber beispielsweise in Skogn (Norwegen) werden schon täglich 100 Tonnen Rückstände aus der Fischereiindustrie zu Bio-LNG verarbeitet. Damit können vor Ort bis zu 300 LNG-LKW betankt werden und sind danach nahezu CO2-neutral unterwegs. Auch in Italien gibt es mehr als 20 Projekte für neue Bio-LNG-Anlagen.

Biogas und Bio-LNG sind einfache und clevere Antworten, um mit einer bereits heute verfügbaren, zuverlässigen Technologie rasche Ergebnisse bei der Dekarbonisierung zu erreichen. Denn um 2050 wirklich CO2-neutral unterwegs zu sein, gilt es nicht nur einen Zeitplan aufzustellen, sondern bereits heute alle verfügbaren Optionen einzusetzen, um die CO2-Emissionen zu minimieren. Dazu zählen neben Elektro-Nutzfahrzeugen, die in urbanen Gebieten und in der Agglomeration valable Lösungen sind, für längere Strecken und im Schwerlastverkehr vor allem Trucks, die mit CNG und LNG – oder eben noch besser mit Biogas und Bio-LNG – angetrieben werden.

Die nun beschlossene Mautbefreiung in Deutschland bis Ende 2023 könnte ein wichtiger Impuls sein, um weitere Spediteure dafür zu begeistern, auf diese nachhaltige Transportlösung zu setzen, die die Umwelt schont und sich auch wirtschaftlich rechnet. (jas, 19. Mai 2020)

LKW im Einsatz
Die Mautbefreiung dürfte dem umweltfreundlichen Güterverkehr in Deutschland Auftrieb verleihen.

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