Mobilität nahezu ohne CO₂-Emissionen

Die Schweiz ist Biogas-Pionier. Seit 1997 wird der umweltfreundliche Energieträger hier produziert und ins Gas-Netz eingespeist.

CNG-Fahrzeuge werden mit Gas betankt. Dabei kann es sich um fossiles oder erneuerbares Gas handeln. Fossiles Gas, auch Erdgas genannt, ist ein natürliches Gas, das aus dem Erdinnern gefördert wird. Es besteht aus dem farb- und geruchlosen Naturgas Methan (CH₄) – dem einfachsten Kohlenwasserstoff, der in der Natur vorkommt.

Methan kann auch vom Menschen hergestellt werden: mittels Elektrolyse durch die Power-to-Gas-Technologie und durch Vergärung von Bioabfällen. Dabei werden die in der Landwirtschaft, Nahrungsmittelproduktion und Gastronomie anfallenden Mengen an Mist, Gülle, Klärschlamm, Lebensmittelabfällen und Speiseresten als Rohstoffe verwendet.

Biogas aus Abfallstoffen ist erneuerbar und nahezu CO₂-neutral. Im Biogas ist die gleiche Menge an CO₂ gebunden, wie bei der Verrottung in die Atmosphäre entweichen würde. Damit Biogas ins Netz eingespeist werden kann, muss es auf Erdgasqualität aufbereitet werden. Schweizer Gasversorger gehören hier zu den Pionieren: 1997 gelang es, in Samstagern ZH weltweit erstmals Biogas ins Gas-Netz einzuspeisen.

22,4 Prozent sind Biogas

Die Herstellung von Biogas durch Vergärung von Bioabfällen ist relativ einfach und kostengünstig. An den Schweizer CNG-Zapfsäulen ist dem fossilen Erdgas aus kompostierbaren Abfällen gewonnenes Biogas beigemischt. Der Mindestanteil Biogas beträgt zehn Prozent, seit mehreren Jahren liegt der Wert aber über 20 Prozent. Im Jahr 2018 waren es durchschnittlich 22,4 Prozent. Zahlreiche Tankstellen bieten dem umweltbewussten Automobilisten auch die Wahl, 100 Prozent Biogas zu tanken, und ermöglichen ihm damit praktisch CO₂-neutrale Mobilität. Die Mehrkosten sind überschaubar und entsprechen im reinen Biogasbetrieb einem Benzinpreis von ca. 1,80 bis 1,85 Franken pro Liter.

Selbst als fossiles Erdgas setzt CNG bei der Verbrennung im Motor bis zu 20 Prozent weniger CO₂ frei als Benzin, beim Diesel beträgt die CO₂-Reduktion 10 Prozent. Mit jedem Prozent Biogas mehr verbessert sich dieser Wert bis auf nahezu 100 Prozent. CNG verbrennt sauberer als Benzin und Diesel – praktisch feinstaubfrei und mit deutlich geringeren Anteilen an weiteren umweltschädlichen Emissionen.

Schweizer Biogas für Schweizer Autofahrer

Mit einem Förderprogramm unterstützt die Schweizer Gaswirtschaft die Produktion von Biogas und die Einspeisung ins Gas-Netz. Gefördert wird dabei nur Biogas, das die hohen Qualitätsanforderungen des Bundes und der Gasbranche erfüllt: ökologisch und ethisch einwandfreies Biogas aus Abfällen und Reststoffen, nicht aber aus Nahrungsmitteln oder speziell angebauten Energiepflanzen.

Die Bioabfälle werden lokal gesammelt und genutzt. Das stärkt auch die Regionen, indem Arbeitsplätze entstehen. CNG-Fahrer fahren so mit Swissness im Tank. (sco, 29. April 2019)

Der Biogas-Kreislauf

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