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Mit Tool und Biogas zu wenig CO2

Die Migros setzt in der Logistik unter anderem auf Biogas und seit einem Jahr auf ein neues Tool, das für jede Route die ideale Antriebsart festlegen kann. So können die Transportspezialisten des Grossverteilers genau erkennen, welche Fahrzeuge und welcher Antrieb auf welcher Route den grössten Sinn machen.

Am Nutzfahrzeugsalon, Transport-CH, zeigte das Start-Up GreenGT ein im Rahmen des Programms «GoH!» vollständig in der Schweiz entwickeltes Brennstoffzellensystem auf Basis einen russischen Kamaz. Der H2-LKW ist bald für die Migros Genf unterwegs. Quelle: CNG-Mobility.ch

Technologieoffenheit in der Logistik und dem Güterverkehr ist beim Schweizer Detailriesen Migros wichtig, denn nicht jede der Genossenschaften hat die gleichen Transport-Herausforderungen zu meistern. Daniel Balmer, Leiter Transportlogistik der Genossenschaft Migros Ostschweiz GMOS, macht klar: «Wasserstoff-LKW sind noch in der Entwicklungsphase, während der Gasantrieb eine ausgereifte Technologie ist. Doch wir wollen bewusst die verschiedenen alternativen Antriebsarten nicht gegeneinander ausspielen; schliesslich definiert die Aufgabe die Antriebsart.»

Auch sein Kollege Pierre Müller, Leiter der Logistik bei der Migros Basel, setzt für die LKW-Transporte unter anderem auf Biogas-LKW und spricht sich für Technologieoffenheit aus. Neben einem Elektro- und seit kurzem auch einem Wasserstoff-LKW setzt der zweitgrösste Detailhändler der Schweiz dazu am Rheinknie aktuell auch auf fünf Biogas-LKW und einen Biogas-Lieferwagen.

Bereits erprobt und eine für die Umwelt genauso wie bezüglich Kosten spannende Antriebsvariante: Biogas im Güterverkehr. Quelle: CNG-Mobility.ch

Denn mit Biogas kann die Migros heute schon massiv CO2 einsparen. Doch damit nicht genug, der orange Riese möchte stets wissen, wann welche Antriebstechnologie für eine Filialbelieferung den grössten Sinn macht. Daher hat man zusammen mit der Empa einen speziellen Algorithmus entwickelt. «In einer Software sind alle unsere Routen und Fahrzeuge erfasst», erklärt Thomas Wunderli, Leiter Business Prozesse & Systeme bei Migros Logistik Transport. «Wenn wir das Gewicht eingeben, zeigt sie uns das Höhenprofil – beispielsweise für die Strecke Gossau nach Samedan – an und liefert uns auch ganz genaue Daten, welche CO2-Emissionen anfallen.»

Einer der Biogas-LKW, die sowohl für die Migros Basel als auch die Migros Ostschweiz, bereits heute nahezu CO2-neutral Filialen beliefern. Quelle: CNG-Mobility.ch

Anhand dieser Daten mit Informationen zu den CO2-Emissionen – und zwar bezüglich Well to Tank, Tank to Wheel, Herstellung/Entsorgung sowie Infrastruktur – können die Migros-Logistiker mit Hilfe des entwickelten Algorithmus eine bessere und clevere Planung vornehmen. «So sehen wir auch, wo wir in welche Fahrzeuge und Antriebe investieren wollen. Das System ist seit einem Jahr im Einsatz und wir rechnen jede Nacht die einzelnen Touren durch und entscheiden auch bezüglich Verfügbarkeiten der Fahrzeuge, jeweils welchen Antrieb wir wo einsetzen», erklärt Thomas Wunderli.

Einer der Antriebe, die dabei immer wieder zum Zuge kommen, ist der CNG-Antrieb, der es dank Biogas im Tank selbst schweren Lastwagen erlaubt, nahezu CO2-neutral unterwegs zu sein. Und dank der Kreislaufwirtschaft können dabei erst noch biogene Reststoffe einer sinnvollen Verwertung zugeführt werden, statt sie schlicht zu verbrennen. Das erläuterte an der Transport-CH Pascal Lenzin, Nationaler Koordinator für Erdgas & Biogas Mobilität Energie Wasser Bern (EWB), sehr einleuchtend. Weitere Details erfahren Sie im Video. (jas, 14. November 2021)

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