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Houtch Transports
Renault/Houtch Transports
 
 

Houtch baut CNG-Flotte aus

Das französische Familienunternehmen Houtch hat sich schon 2015 bewusst für den Umstieg von Diesel auf CNG entschieden. Nun baut es seine Flotte aus. 30 neue CNG-Trucks sollen 2021 ihren Dienst antreten. Zudem will Houtch ab 2022 Biogas statt CNG von der regionalen Biomassenanlagen in Fresnoy-Le-Grand beziehen und so den Kreislauf schliessen.

Houtch TransportsZwei der 21 CNG-LKW von Renault Trucks, mit denen das französische Familienunternehmen Houtch Transports in eine klimafreundlichere Zukunft startete. Quelle: Renault/Houtch Transports

Der Familienbetrieb Houtch Transports gehört in Frankreich zu den Vorreitern beim Einsatz von CNG-Trucks. Bereits 2015 suchten Alain und sein Bruder Hugues Houtch nach einer Möglichkeit, die Energiewende auch für ihre Spedition einzuläuten. Sie unterzeichneten die CO2-Charta der Transportindustrie und sahen sich auf der rein praktischen Ebene nach einer Alternative zum Diesel für ihre Flotte von 200 Fahrzeugen, darunter 50 zwischen 3,5 und 19 Tonnen. «Am Ende haben wir uns für den CNG-Antrieb entschieden und eine eigene Tankstelle gebaut», erläutert Alain Houtch. «Sie ist täglich 24 Stunden geöffnet und bedient sowohl andere Transportunternehmen in der Region als auch private Autofahrer, die auf CNG und Biogas setzen.»

Der Vater, der das Unternehmen 1965 gegründete, war der Marke Renault Trucks stets treu. Logisch, dass sich die Brüder auch für die Trucks mit dem klimafreundlicheren CNG-Antrieb an den Hersteller mit der Raute im Kühlergrill wandten. «Die 21 Renault Trucks D Wide mit 320 PS und doppelter Reichweite, die wir gekauft haben, wurden speziell für unser Unternehmen und unsere Bedürfnisse mit Auslieferungstouren zwischen 400 und 600 km entwickelt.» Die normalerweise mit zwei Gestellen à je vier Gasflaschen bestückten Renault-Modelle erhielten ab Werk zwei weitere Gestelle, um ihre maximale Reichweite von 400 auf 800 km zu erhöhen. «Der Test der Prototypen war erfolgreich und wir haben bislang keine Probleme gehabt», so Alain Houtch.

Houtch TransportsEiner der CNG-LKW tankt an der Houtch-Betriebesankstelle, die auch von anderen Firmen und privaten CNG-Fahrern genutzt werden kann. Quelle: Houtch Transports

In den letzten vier Jahren hat der Familienbetrieb nur noch neue Trucks mit CNG-Antrieb gekauft. 50 der 200 LKW profitieren inzwischen vom klimafreundlicheren Antrieb. Und 2021 soll die CNG-Flotte auf insgesamt 80 Fahrzeuge unterschiedlichster Hersteller aufgestockt werden. Thibaut Bacquet, als QHSE-Manager zuständig für Qualität, Gesundheit, Sicherheit und Umwelt beim Spediteur erläutert: «Wir bieten unseren Kunden dank der CNG-Trucks mehr nachhaltigen Transport. Mit diesen Fahrzeugen reduzieren wir unsere CO2-Emissionen um 15 Prozent. Wir werden sogar eine Reduktion von 85 Prozent erreichen, wenn wir ab 2022 vom VOL-V-Biomassekraftwerk in Fresnoy-Le-Grand versorgt werden.»

Weiterer Vorteil für den Familienbetrieb: Die CNG-Fahrzeuge, die 35 Prozent weniger Stickoxide und sogar 95 Prozent weniger Feinstaub als Diesel-Trucks ausstossen, erhalten eine «Crit’Air 1»-Umweltplakette. «Damit sind wir berechtigt, auch an Tagen mit hohen Schadstoffwerten Waren nach Lille oder Paris zu liefern», erklärt Bacquet. «Dies bedeutet für unsere Kunden Sicherheit und bietet uns die Möglichkeit, uns auch kommerziell von anderen Spediteuren abzuheben. Wir sind wahrscheinlich nicht die Ersten, die auf CNG und Biogas umsteigen, aber wir gehören zu den Wenigen, die auch den Ehrgeiz haben, ihre Flotte schnell zu erneuern.»

Houtch TransportsAb 2022 will des Transportunternehmen den Kreislauf schliessen und statt CNG Biogas aus der regionalen Aufbereitungsanlage beziehen. Quelle: Houtch Transports

Kann man im Fall von Houtch Transports sogar von einer Kreislaufwirtschaft sprechen? «Ja, unbedingt! Tatsächlich haben wir einen unserer Kunden aus der Lebensmittelindustrie mit der VOL-V Biomass, der Betreiberin der Biomassenanlagen in Fresnoy-Le-Grand, in Kontakt gebracht. Wenn alles gut geht, sollten wir bald den Abfall unseres Kunden zur Methanisierungsanlage transportieren und das Biogas später für den Betrieb unserer LKWs nutzen können. Dann ist der Kreislauf geschlossen.» (pd/jas, 7. Januar 2021)

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