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Gerhard Waser - Scania
Scania
 
 

Für jeden Kunden das passende Antriebskonzept

Der Schweizer Scania-Chef Gerhard Waser erklärt, warum der Wechsel hin zu einem nachhaltigen Transportsystem ein Generationenprojekt ist und was dabei für den Einsatz von Gasfahrzeugen spricht. Er stellt nicht nur ein grösseres Interesse der Spediteure fest, sondern auch eine vermehrte Einflussnahme der Transport-Auftraggeber bezüglich nachhaltigen Antriebstechnologien.

Gerhard Waser - ScaniaDer Schweizer Scania-Chef Gerhard Waser hat mehr als 30 Jahre Erfahrung mit dem schwedischen Nutzfahrzeugspezialisten. Quelle: Scania

Seit über 30 Jahren arbeitet Gerhard Waser für die Scania-Organisation, früher noch bekannt unter der Bezeichnung Truck AG. Der gelernte Lastwagenmechaniker hat sich nach seiner Grundausbildung stetig betriebswirtschaftlich weitergebildet und in der Schweizer Scania-Organisation diverse Führungs- und Verantwortungsaufgaben innegehabt. Seit Oktober 2006 ist er als Generaldirektor für die Scania Schweiz AG verantwortlich. Er konnte diese stetig weiterentwickeln und den schwedische Nutzfahrzeugspezialisten in den letzten drei Jahren zur Nummer 1 im Schweizer Markt bei Fahrzeugen ab einem Gesamtgewicht von 15,5 Tonnen führen.

Herr Waser, wann und um wie viel die leistungsabhängige Schwerverkehrsabgabe für fossilfrei angetriebene Nutzfahrzeuge gesenkt wird, ist zwar noch offen, aber bemerken Sie schon ein grösseres Interesse unter den Spediteuren an alternativen Antrieben?
Gerhard Waser, Generaldirektor Scania Schweiz AG: Wir spüren generell ein grösseres Interesse an nachhaltigen Fahrzeugkonzepten. Dieser Trend ist nicht neu, hat sich jedoch durch den momentanen Wegfall der LSVA für emissionsfreie Fahrzeuge verstärkt. Je nach Transportaufgabe, Standort der Unternehmung und der benötigten Reichweite kann dies ein Interesse an einem CNG-, einem Biodiesel-, einem Plug-in-Hybrid- oder einem rein elektrischen Fahrzeugkonzept sein. Ebenfalls stellen wir eine vermehrte Einflussnahme der Transport-Auftraggeber bei Neuvergaben fest. Sie verlangen von ihren Frächtern nun öfters nachhaltige Transportlösungen.

Gerhard Waser - ScaniaScania hat 2021 bereits zum fünften Mal in Folge den begehrten «Green Truck»-Award gewonnen. Quelle: Scania

Hybrid-, Brennstoffzellen- oder Oberleitungs-LKW sind nicht für jeden Einsatzzweck geeignet oder sind erst frisch am Markt, welche Vorteile bieten hier CNG- und LNG-Fahrzeuge?
Für den Einsatz von CNG- und LNG-Fahrzeuge spricht zum einen unsere langjährige Erfahrung mit diesen Treibstoffen. Wir verfügen derzeit über insgesamt drei unterschiedliche Leistungsstufen von 280 PS über 340 PS bis zu 410 PS. Der Kunde kann also aus mehreren Leistungsklassen die gewünschte Lösung wählen. Inzwischen ist das Betankungsangebot für schwere Nutzfahrzeuge in der Schweiz massiv ausgebaut worden, was für den Einsatz von Gasfahrzeugen spricht. Im Weiteren sind Gasfahrzeuge rund 50 Prozent leiser als Dieselfahrzeuge und sind bei der Verwendung von Biogas fast CO2-neutral – ein Vorteil bei Einsätzen in urbanen Gebieten. Ganz wichtig ist jedoch, mit dem Kunden eine Analyse über den geplanten Einsatz für sein neues Fahrzeug zu erstellen, um vor Überraschungen gefeit zu sein.

Für wen lohnt sich der Umstieg von einem herkömmlichen Diesel- auf ein CNG- oder LNG-Fahrzeug?
Ein Gasfahrzeug ist eine sehr gut funktionierende und preiswerte Lösung für alle Unternehmer, die ihren CO2-Fussabdruck reduzieren, in eine nachhaltige Transportlösung investieren oder einfach etwas Gutes für die Zukunft unternehmen möchten.

Gerhard Waser - ScaniaScania-Chef Gerhard Waser ist wichtig, dass seine Marke bezahlbare und skalierbare Lösungen für die Zukunft bietet. Quelle: Scania

Sie bieten bei Scania mit R-, L-, P- und G-Serie eine breite Palette an CNG- und LNG-Fahrzeugen an. Planen Sie im Hinblick auf die LSVA-Reduktion spezielle Aktionen für interessierte Transportunternehmer?
Die nachhaltige Ausrichtung einer Unternehmung darf nicht an einzelne Aktionen gekoppelt sein. Unsere Verkaufsberater werden kontinuierlich geschult, um unsere Kunden in allen Fragen rund um nachhaltige Nutzfahrzeuge bestmöglich zu beraten, damit die einsatzspezifisch richtige Lösung gewählt werden kann, was sehr oft eine CNG- oder LNG-Lösung ist. Noch lieber wäre uns eine Biogas- oder LBG-Lösung.

Was plant die Marke Scania ganz allgemein, um ein nachhaltigeres Transportsystem zu realisieren?
Der Wechsel hin zu einem nachhaltigen Transportsystem ist ein Generationenprojekt. Im Nahverkehr können wir heute mit unseren neuen Battery Electric Vehicle (BEV) und Plug-in Hybrid Electric Vehicle (PHEV) verlässliche und sehr gute technische Lösungen anbieten. Kombiniert man dies im überregionalen Verkehr mit CNG-Lösungen – mit hohem biogenem Anteil – oder auch mit Biodiesellösungen, so sieht der CO2-Fussabdruck schon sehr viel besser aus. Dies ist auch der Grund, warum Scania noch einmal in eine neue Verbrenner-Plattform investiert, ganz im Sinne einer technisch bestmöglichen skalierbaren Basis für alle weltweit bestehenden Transportanforderungen. Es geht in der CO2-Frage nicht um einzelne Leuchtturmprojekte, sondern um bezahlbare und skalierbare Lösungen für die Zukunft. Und wir unternehmen alles, um unsere Kunden in diesen Fragen bestmöglich zu beraten. (jas, 22. Juni 2021)

Mehr Informationen zum breiten Scania-CNG- und LNG-Angebot finden Sie hier.

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