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Nothegger Transport Logistik
 
 

Ein Familienunternehmen gibt Gas

Die österreichische Nothegger Transport Logistik sieht den Einsatz von LNG-LKW als weiteres Puzzleteil auf dem Weg zur «Green Logistik».

Quelle: Nothegger Transport Logistik GmbH

Die österreichische Nothegger Transport Logistik GmbH aus St. Ulrich am Pillersee setzt sich schon seit Jahrzehnten für einen möglichst nachhaltigen Gütertransport ein. Inzwischen verfügt das 1992 gegründete Transport- und Logistikunternehmen über 15 internationale Niederlassungen und hat einen Fuhrpark von 700 Fahrzeugen. Das europaweite Logistiknetzwerk der Österreicher deckt die gesamte Transportwelt im multimodalen Verkehr ab. Es verfügt sogar über ein eigenes Netzwerk an Ganzzugverbindungen auf den Hauptrouten zwischen Deutschland und Süditalien.

Jährlich verlagert Nothegger so über 55 Millionen Strassenkilometer auf die Bahn und vermeidet dadurch ca. 40’000 Tonnen an CO2-Ausstoss. Doch nicht nur damit leistet der Logistikspezialist einen wesentlichen Beitrag zum Umweltschutz, sondern auch durch den Einsatz von Biodiesel und natürlich durch die Nutzung von LNG-LKW. Schon seit Februar 2019 werden LKW mit LNG-Antrieb im Linienverkehr zwischen Österreich und Deutschland genutzt. Die Fahrzeuge sind deutlich leiser als herkömmliche Diesel-Trucks. Viel wichtiger jedoch: Die LNG-LKW stossen praktisch weder Stickoxide noch Feinstaub aus. Und trotz 460 PS Leistung liegt die Reichweite der Iveco-Modelle mit dem LNG-Antrieb bei bis zu 1500 Kilometern und somit im Bereich herkömmlicher Diesel-LKW.

Auffälliger Auflieger, aber ganz unauffälliger und dafür klimafreundlicher Schlepper mit einem LNG- statt Diesel-Antrieb. Quelle: Nothegger Transport Logistik GmbH

Der LNG-Einsatz ist ein weiteres Puzzleteil in den Bemühungen um eine «Green Logistik»-Optimierung bei Nothegger. Geringere Abgasbelastung, weniger Lärm und mehr Unabhängigkeit von Dieselpreisschwankungen waren nur ein paar der Argumente, die für die LNG-Fahrzeuge sprachen. Wobei das Unternehmen wegen des Ukrainekonflikts auch beim LNG mit massiven Preisschwankungen  zu kämpfen hatte und von Unternehmensseite einräumt: «Es gab eine Zeit, zu der es unrentabel war, mit LNG zu fahren. Mittlerweile rechnet es sich wieder. Es bedarf jedoch einer genauen Planung der Betankungen.»

Daher investierten die Österreicher, die auch auf innovative Methoden wie das Cross-Docking setzen, kürzlich in weitere LNG-Ivecos für ihre Flotte. Cross-Docking? Dabei handelt es sich nicht um eine neue Antriebstechnologie, sondern eine Variante, um Waren schneller und effizienter zu transportieren. Ankommende Waren aus verschiedenen Quellen werden direkt sortiert und weitergeleitet, ohne Zwischenlagerung. Dadurch wird der Lagerbedarf reduziert und Lieferungen können schneller – unter anderem mit einem der Ivecos mit LNG-Antrieb – zu den Kunden geschickt werden.

Die neusten Iveco-LKW mit LNG-Antrieb des Logistikspezialisten. Quelle: Nothegger Transport Logistik

Die LNG-LKW unterscheiden sich äusserlich und auch in der Ausstattung bis auf die beiden runden Tanks für das hoch-kalte, verflüssigte Gas nicht von einem Diesel. Bereits mit fossilem LNG im Tank spart man im Vergleich zu einem Diesel Kilometer für Kilometer grosse Mengen an Treibhausgas-Emissionen ein: 15 Prozent weniger CO2, 35 Prozent weniger Stickoxide und sogar 95 Prozent weniger Feinstaub. Nutzt man verflüssigtes Biogas, dann ist man mit Bio-LNG/LBG sogar nahezu CO2-neutral unterwegs.

Quelle: Nothegger Transport Logistik

Für das Tiroler Familienunternehmen ist klar, dass in der Logistik erneuerbare und alternative Treibstoffe immer populärer und wichtiger werden und in den kommenden Jahren nicht mehr wegzudenken sind, «denn dem globalen Klimawandel muss gezielt entgegengetreten werden», wie es bei Nothegger heisst. Weil sich die Österreicher beherzt mit diesem Thema befassen, hat Nothegger Transport Logistik für vorbildliche Massnahmen auf dem Weg hin zur emissionsfreien Mobilität sogar die Klimaaktiv-Auszeichnung für Mobilität vom Paneuropäischen Programm für Verkehr, Umwelt und Gesundheit der WHO Europe und der europäischen Wirtschaftskommission (UNECE) erhalten. (jas, 4. Mai 2023)

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