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Mulhouse
Iveco/Twitter J.-B. Djebbari
 
 

CNG und Biogas auf Vormarsch

Soeben hat mit der nahe der Schweizer Grenze gelegenen Stadt Mulhouse eine weitere französische Metropole 10 CNG-Busse geordert. Und auch Verkehrsminister Jean-Baptiste Djebbari erkennt die Vorteile des CNG-Antriebs, wie er bei der offiziellen Einweihung der grösste CNG- und Biogas-Tankstelle Frankreichs erklärte.

Iveco MuhlhouseAb Sommer 2021 werden in Mulhouse (F) auch die 18 Meter langen Gelenkbusse von Iveco mit CNG-Antrieb unterwegs sein. Quelle: Iveco

Die nur gerade eine Halbestunde von Basel entfernte Stadt Mulhouse (F) hat sich entschieden, 10 neue Iveco Urbanway Natural Power zu bestellen. Nach mehreren Citywide-Bussen von Scania – ebenfalls mit CNG-Antrieb – sollen ab Sommer 2021 noch 10 neue Iveco-Gelenkbusse die Flotte von Mulhouse Alsace Agglomération ergänzen. Dank ihres 330 PS starken CNG-Motors, der mit Biogas betrieben gegenüber einem Dieselmotor eine CO2-Einsparung von bis zu 90 Prozent erlaubt, bringen die Busse Einwohner und Besucher der Region zuverlässig und umweltfreundlich ans Ziel. Frankreich gibt mit vielen weiteren Städten und Regionen, die es im Personennahverkehr auf Busse mit CNG-Antrieb setzen Vollgas. Unsere Nachbarn bauen aber auch die Tankstelleninfrastruktur massiv aus.

Ein CNG-LKW tankt an der aktuell grössten CNG- und Biogas-Tankstelle in Franrkeich. Quelle: Twitter J.-B. Djebbari

Der französische Verkehrsminister Jean-Baptiste Djebbari besichtigte kürzlich im Hafen von Gennevilliers die grösste CNG-Tankstelle Frankreichs. Hier können seit Herbst 2020 Gewerbetreibende und Privatpersonen während 24 Stunden am Tag an der von Total betriebenen Grosstankstelle CNG oder Biogas tanken. «Die Grosstankstelle vervollständigt unser Angebot insbesondere für Transporteure, die sich für die CNG- und Biogas-Antriebe entscheiden. Sie ist auch ein Symbol für unser Engagement für die Energiewende in allen Häfen entlang der Seine-Achse», verkündete Antoine Berbain, Geschäftsführer von Haropa-Ports de Paris, dazu stolz. Die Grosstankstelle in Gennevilliers wird bald mit Biogas versorgt werden, das von einer von Sigeif, Syctom und Haropa-Ports de Paris zusammen installierten Methanisierungsanlage stammt. So kann der Kreislauf geschlossen werden, von der Sammlung des Abfalls über den Transport zum Hafen bis hin zu seiner Verwertung in Form von alternativem Treibstoff für Fahrzeuge.

Verkehrsminister Jean-Baptiste Djebbari (links) bei der offiziellen Eröffnung der Gas-Tankstelle im Hafen von Gennevilliers. Quelle: Twitter J.-B. Djebbari

Verkehrsminister Jean-Baptiste Djebbari liess sich diese angestrebte Kreislaufwirtschaft genauer erläutern und machte klar, dass Frankreich im Güterverkehr weiter auf CNG und Biogas setzen will. Denn LKW mit CNG-Antrieb verursachen 15 Prozent weniger CO2, 35 Prozent weniger Stickoxide und sogar 95 Prozent weniger Feinstaub als einer mit einem Diesel. «Heute fahren in Frankreich 5000 LKW mit CNG. Bis 2028 wollen wir diese Anzahl verzehnfachen», erklärte Djebbari. «Ein Lastwagen, der mit CNG oder Biogas fährt, ist zudem nur halb so laut wie ein LKW, der mit Diesel fährt. Auch Lärm ist eine Umweltverschmutzung. Und wir wollen sowohl den CO2-Ausstoss als auch den Lärm reduzieren.»

Der Verkehrsminister machte bei der offiziellen Einweihung der derzeit grössten CNG-Tankstelle in Frankreich zudem klar: «Wasserstoff, Elektrizität, Biotreibstoffe, CNG… Wir haben eine breite Palette an Möglichkeiten, um die ökologische Wende im Strassentransport erfolgreich zu gestalten. CNG-Lastwagen haben hier den grossen Vorteil, dass sie bereits für alle Segmente bis hin zu 44 Tonnen erhältlich sind.» Kein Wunder also, dass Frankreich in den nächsten Jahren weitere 700 CNG-Tankstellen eröffnen will. (jas, 22. Februar 2021)

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