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Munteres Rattern

Auch mit bivalentem CNG- und Benzin-Antrieb macht das kleine 0,9-Liter-TwinAir-Motörchen im Fiat Panda eine gute Figur. Zudem weiss die Natural-Power-Variante des Kleinwagens beim Kurztest durch die erhöhte Sitzposition und die gute Rundumsicht zu gefallen.

Äusserlich ist dem italienischen Kleinwagen nicht anzumerken, dass er äusserst umweltfreundlich unterwegs ist. Sitzt man erst mal am Steuer, merkt man es aber bald. Nicht dynamisch sportlich, sondern vielmehr gelassen fährt man im Fiat Panda 0,9 T TwinAir Natural Power am besten. Denn im CNG-Modus braucht der kleine Zweizylinder doch 14,1 Sekunden für den Sprint von 0 auf 100 km/h. Im Benzinmodus geht es zwar leicht schneller, aber die 12,7 Sekunden sind sicherlich nichts für ambitionierte Fahrer. Doch die sportlichen Lenkradbeisser sind eh nicht die Zielgruppe für die Natural Power-Variante des Fiats. Und für alle diejenigen, die nachhaltig, aber doch zügig in der Stadt unterwegs ein möchten, ist der kleine Italiener eine gute Wahl. Denn seine 85 PS und 145 Nm reichen beim 1212 kg leichten Panda für den Stadtverkehr locker aus.

Der 0,9-Liter-Zweizylinder klingt beim Kaltstart und bis er warmgelaufen ist, zwar etwas rau. Doch schon bald hat man sich ans muntere Knattern und Rattern gewohnt – ja es gar liebgewonnen. Dank zwei CNG-Tanks, dem grösseren quer hinter der Hinterachse verbaut mit 50 Litern Inhalt und dem kleineren längs des Mitteltunnels mit 22 Litern, hat der CNG-Fiat insgesamt 12 kg CNG an Bord. Das reicht für rund 300 Kilometer reinen CNG-Betrieb. Danach heisst es, entweder für Umwelt und Portemonnaie kurz tanken oder aber mit dem Benzin aus dem 35-Liter-Tank weiterfahren.

Der Fahrer hat im Cockpit mittels der Tank-Taste im Zentraldisplay sogar selbst die Möglichkeit, zwischen den beiden Treibstoffvarianten zu wählen. Im Normalbetrieb läuft der Motor mit CNG – nur zum Anlassen wird kurzzeitig der Benzinbetrieb eingesetzt. Sobald die Umstellung von CNG auf Benzin per Tastendruck erfolgt ist, schaltet sich die grüne Kontrolllampe ein. Sind die beiden CNG-Tanks leer, wechselt das TwinAir-Aggregat übrigens automatisch auf Benzinbetrieb. Im Test begnügte sich der primär im Stadtverkehr eingesetzte Panda mit 5,0 kg CNG. Ein Wert, der aber bei sparsamerer Fahrweise sicher noch zu toppen ist.

Das Cockpit des Fiat ist schlicht und funktional. Praktisch der USB-Anschluss oben am Armaturenbrett und die Vorbereitung für den Smartphone-Halter. Einklinken und schon kann man nicht nur über die Panda-App per Bluetooth telefonieren oder Musik streamen, sondern das Smartphone auch als Navigationssystem nutzen. Die Panda-App bietet nämlich Zugang zu Google Maps, Waze usw. und ist ausserdem sehr intuitiv und auch während der Fahrt zu bedienen. Zudem gibt es im Cockpit auch noch eine City-Taste: Damit wird die elektronische Servolenkung angepasst, damit sie für die Stadt noch etwas feinfühliger reagiert. So ist man mit dem agilen Panda dank des kleinen Wendekreises von 9,70 Metern in der Stadt noch bequemer und wendiger unterwegs. Auf Überlandstrecken fährt sich der Italiener recht komfortabel, könnte aber in schnell gefahrenen Kurven etwas weniger Seitenneigung aufweisen.

Der kleine Fünftürer glänzt dafür dank der leicht erhöhten Sitzposition mit guter Übersicht. Auf längeren Strecken wünscht man sich im Fond vielleicht etwas mehr Platz, aber ansonsten bietet der Fiat für einen Stadtflitzer mit kompakten Abmessungen, die das Parkieren leicht machen, ausreichend Platz sowie Gepäckraum. Die Natural Power-Version hat zwar 25 Liter weniger Kofferraum durch den hinter der Hinterachse angebrachten Gastank. Doch auch 200 statt 225 Liter reichen für einen Kleinwagen mehr als aus. Schade dagegen, dass durchs Umklappen der Rücksitze keine ebene Ladefläche entsteht. So kann man zwar insgesamt 870 Liter Gepäck transportieren, aber muss sich wie beim Tetris noch kurz überlegen, was wohin soll.

Doch insgesamt wusste der kleine Italiener mit seinem munteren Zweizylinderchen, den es bereits ab 17’790.– CHF zu kaufen gibt, im Kurztest durchaus zu gefallen. (jas, 8. August 2019)

Fiat Panda 0,9 T TwinAir Natural Power «Easy»
Motor 0,9-Liter-R2-CNG/Benziner
Antrieb Front, man. 5-Gang-Getriebe
Leistung bei 5000-6000 U/min. 52/63 kW (70/85 PS)
Drehmoment bei 2500-1900 U/min. 140/145 Nm
Spitze / 0 bis 100 km/h (im Erdgasbetrieb) 170 (168 km/h) / 12,7 (14,1) Sekunden
Reichweite mit Erdgas-Biogas / Benzin / Gesamt 310 / 645 / 955 km
Treibstoff 12 kg Erdgas-Biogas + 35.5 l Benzin
Kraftstoffverbrauch in kg/100 km (Werk/Test) 3,1 / 5,0 Erdgas-Biogas
Benzinäquivalent (Werk/Test) 5,6 / 9,0 l/100 km
CO2-Emissionen in g/km (Werk/Test) 97-129 (klimarelevant: k. A.) / 137 g/km
Masse (L/B/H) und Gewicht 3,65 / 1,64 / 1,61 m und 1212 kg
Laderaum 200 – 870 l
Preis ab (ohne Prämien, Stand 09.08.2019) CHF 17’790.–
Preis Testwagen CHF 19’145.–
Minus Keine flache Ladeebene bei umgeklappter Rückbank, bei kaltem Motor recht raues Rattern des Zweizylinders
Plus Leicht erhöhte Sitzposition, gute Übersicht, sehr wendig, fairer Preis

Weitere Angaben zu Verbrauchswerten, CO2-Emissionen und Energieeffizienz finden Sie auf der Website des Herstellers: www.fiat.ch

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