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Italien setzt auf nachhaltige Busflotte

Bis 2033 sollen insgesamt 3,7 Milliarden Euro in die Erneuerung und Modernisierung der Busse des lokalen öffentlichen Verkehrs in Italien fliessen. Die Fuhrparks werden erfreulicherweise auch mit CNG-Antrieb aufgerüstet.

Nicht nur in Frankreich sind CNG-Busse hoch im Kurs, sondern auch in Italien setzt man auf nachhaltige Mobilität. Erst kürzlich hat die Ministerin für Infrastruktur und Verkehr, Paola De Micheli, ein entsprechendes Dekret unterzeichnet. Demnach sollen 398 Millionen Euro für neue Busse bereitgestellt werden. Die Mittel erhalten die Gemeinden, die zwischen 2018 und 2019 die höchsten Werte an Feinstaub und Stickstoffdioxid in der Luft verzeichnet haben. Von der Ausschüttung profitieren insgesamt 38 Gemeinden – von Provinzhaupt- und Metropolitanstädten –, darunter Rom, Mailand, Turin und Venedig.

Das Dekret stellt den zweiten von drei wichtigen Schritten in der Umsetzung des nationalen Plans für nachhaltige Mobilität dar. Ziel dieses langersehnten Plans ist es, die Fuhrparks des öffentlichen Busverkehrs mit nachhaltigen und modernen Bussen aufzustocken. Denn: Während im Rest von Europa die Vehikel ein Durchschnittsalter von rund 7,5 Jahren aufweisen, haben die italienischen Busse durchschnittlich über 11 Jahre auf dem Buckel! Diese älteren Modelle tragen massiv zur Luftverschmutzung in den Städten bei. Dem will die italienische Regierung nun den Riegel schieben.

Dafür wird auf innovative Antriebstechnologien zurückgegriffen, die im Einklang mit den internationalen Vereinbarungen und den EU-Regulierungen sind: CNG, Wasserstoff und Elektro. Für die Umsetzung werden über die nächsten Jahre bis 2033 insgesamt 3,7 Milliarden Euro bereitgestellt. Die Modernisierung der Fuhrparks soll nicht nur einen Beitrag zur Verbesserung der Luftqualität liefern, sondern auch die heimische Busproduktionskette fördern, die derzeit aufgrund der Coronavirus-Pandemie stark gebeutelt ist.


Die Fuhrparks der öV-Busse in Italien sollen mit nachhaltigen Bussen aufgerüstet werden wie zum Beispiel mit dem Modell Urbanway CNG von Iveco Bus.

Im Februar dieses Jahres wurde bereits die erste Finanzierungstranche bereitgestellt. «In vielen Städten, vor allem in der Po-Ebene, aber nicht nur, herrscht in Sachen Smog ein Ausnahmezustand. Wir müssen die städtische Mobilität revolutionieren: Wir haben für die Regionen 2,2 Milliarden Euro gesprochen für den Kauf von neuen, ökologischen Bussen», kommentierte Paola De Micheli das Dekret auf Twitter.

Mit der Wahl, auch auf CNG-Antriebe zu setzen, leistet Italien einen wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit: Denn CNG-Motoren, die mit Erdgas betankt werden, stossen im Vergleich zu anderen Verbrennungsmotoren bis zu 25 Prozent weniger CO2, bis zu 95 Prozent weniger Stickoxide (NOx) sowie auch klar weniger Russpartikel aus. Mit Biogas ist man zudem nahezu klimaneutral unterwegs.

Der letzte Schritt des nationalen Plans für nachhaltige Mobilität sieht übrigens die Bereitstellung von 1,1 Milliarden Euro für Gemeinden sowie Metropolitanstädte mit über 100’000 Einwohnerinnen und Einwohnern vor. (cst. 24. April 2020)

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