Der erste SUV seiner Art

Mit dem Arona zeigt Seat, dass die Begriffe SUV und Nachhaltigkeit durchaus zusammenpassen. Denn als erster SUV fährt der kecke Spanier mit einem effizienten CNG-Antrieb vor. Doch was kann der agile City-SUV? Unser Wissensportal wollte es wissen und hat den Arona TGI «FR» getestet.

Knackiges Heck: Der Seat Arona zeigt seine Kurven vor dem Zürcher Letzigrundstadion.

Schick sieht er aus, der 4,14 Meter lange Spanier in der sportlich gehaltenen «FR»-Variante mit den abgedunkelten Scheiben ab der B-Säule. Und dieser Crossover soll nun wirklich besonders nachhaltig unterwegs sein? Wir sind skeptisch – zu Unrecht! Denn angetrieben wird der Seat Arona von einem 1,0-Liter-Dreizylinder, der für den Antrieb mit CNG oder Biogas optimiert wurde. Das heisst, der TGI-Motor verbrennt zuerst CNG oder Biogas und erst, wenn die drei Gastanks leer sind, wechselt er automatisch auf Benzinbetrieb. Im Gasbetrieb stösst der Seat Arona somit 25 Prozent weniger CO₂ und weniger Stickoxide aus als ein vergleichbarer Benziner. Ohne besonders rücksichtsvolle oder sparsame Fahrweise kamen wir im Test auf einen Alltagsverbrauch von 5.0 kg/100 km. Das liesse sich sicherlich durch einen sanfteren Gasfuss noch verbessern und so die ohnehin schon tiefe Tankrechnung weiter senken – trotzdem cool, so macht Autofahren Spass und man hat sogar ein gutes Gewissen. Tankt man nämlich Biogas, ist man im Spanier nahezu CO₂-neutral unterwegs.

Unter der Motorhaube sorgt ein 1-Liter-Turbo-Aggregat für ausreichend Vortrieb.

Dank eines leichteren Turboladers wirkt der Seat mit 1-Liter-Aggregat im Stadtverkehr erstaunlich spritzig. Beim Dreizylindermotor wurden zudem Ein- und Auslass-Ventile verstärkt und ihre Anordnung überarbeitet sowie die Kolben speziell beschichtet, damit der Antrieb besser gegen Verschleisserscheinungen im CNG-Betrieb geschützt ist. Eine gewisse Skepsis herrschte innerhalb der Redaktion zu Beginn des Tests betreffend der 90 PS. Reichen diese wirklich für einen Stadt-SUV? Ja, sie reichen! Vor allem im Unterland und in der Stadt kommt der Arona mit den 90 PS und den 160 Nm Drehmoment ab rund 2000 U/min durchaus flott voran. Klar könnte man sich beim bequemen Cruisen auf der Autobahn für den Zwischenspurt oder das Überholmanöver etwas mehr Temperament wünschen, aber man kann ja auch kurz runterschalten und schon steht mehr Schub zur Verfügung. Das knackige, manuelle 6-Gang-Getriebe reizt eh zum Schalten und macht richtig Laune. Zudem ist das Zusammenspiel mit der Start-Stopp-Funktion ausgezeichnet. Der 1,0-Liter-Motor springt jeweils blitzschnell wieder an und braucht nicht wie bei gewissen Konkurrenten eine Gedenksekunde, in der man an der Ampel meist schon wieder aus dem Wagen dahinter angehupt wird.

Praktisch: Das Handy lässt sich kabellos laden.

Im Innern präsentiert sich der Spanier sehr übersichtlich und geräumig. Die Vordersitze bieten einen guten Seitenhalt und das in Höhe und Tiefe verstellbare Lenkrad liegt sehr gut in der Hand. Hübsch gemacht und vor allem auch bezüglich Bedienerfreundlichkeit sehr intuitiv, das Multimedia-System des Arona mit seinem 6,5-Zoll-Farbdisplay. Sehr praktisch zudem das Fach zum kabellosen Laden des Smartphones im Cockpit. Im Kofferraum gibt es wegen der drei im Heck untergebrachten Gastanks (sie bieten Raum für 13,8 kg CNG oder Biogas) etwas weniger Platz. Doch auch die 282 gegenüber 400 Liter bei den herkömmlich motorisierten Arona-Varianten reichen trotzdem locker für die meisten Einkäufe und Ferientrips. Und bei Bedarf lassen sich die Rücksitze ja immer noch im Verhältnis 40:60 umklappen und so Platz für bis zu 1162 Litern Gepäck schaffen.

Der Kofferraum des CNG-Arona ist wegen der Gastanks etwas kleiner als bei seinen herkömmlich motorisierten «Cousins». Das Volumen beträgt 282 bis 1162 Liter.

Überzeugen konnte der Spanier im Test vor allem auch durch sein gutes Fahrverhalten. Der 1382 Kilo leichte Fronttriebler bietet trotz CNG-Tanks im Heck eine gute Gewichtsverteilung und lässt sich sehr behände selbst durch engere Kurvenkombination dirigieren, ohne über eine der Achsen zu schieben. Der Arona glänzt nicht nur mit guter Traktion, sondern ist für optimalen Insassenschutz natürlich auch mit diversen Assistenzsystemen ausgestattet. Unbedingt gönnen sollte man sich übrigens das 500 Franken Aufpreis kostende «Easy»-Paket mit der automatischen Distanzregelung. Selten waren wir mit eingeschaltetem Tempomat auf der Autobahn entspannter unterwegs gewesen.

Der erste CNG-SUV aus dem VW-Konzern weiss also durchaus zu gefallen. Und man darf hoffen, dass sich noch viele Kundinnen und Kunden vom guten Fahrverhalten, seiner Effizienz und vor allem seinen tiefen Betriebskosten überzeugen lassen und sich für den in der «Reference»-Ausstattung bereits ab 21’300 Franken erhältlichen Seat Arona mit TGI-Motor entscheiden. (jas, 31. Dezember 2019)

Weitere Angaben zu Verbrauchswerten, CO₂-Emissionen und Energieeffizienz finden Sie auf der Website des Herstellers: www.seat.ch