Portal für klimafreundlichere Mobilität

Busbetriebe Grenchen und Umgebung BGU
CNG-Mobility.ch
 
 

Auffällig unauffälliger Antrieb

Seit dem Frühjahr verkehrt in der Region Grenchen ein neuer CNG-Hybrid-Bus. Dank Rundumbeklebung und tiefem CO2-Ausstoss macht der BGU-Solobus beste Werbung für gazenergie. Und als einer von 16 CNG-Bussen spart er Kilometer für Kilometer CO2 ein.

Busbetriebe Grenchen und Umgebung BGUDer neue Solobus der Busbetriebe Grenchen und Umgebung BGU mit seinem CNG-Hybrid-Antrieb stösst bei Passagieren und Chauffeur auf Anklang. Quelle: CNG-Mobility.ch

Der neue Bus der Busbetriebe Grenchen und Umgebung BGU sticht jedem sofort ins Auge. Der der bis auf die typische BGU-Front in Weiss und Rot komplett in Grün gehaltene Vollwerbebus lädt zudem mit dem Spruch «Nächster Halt: Energiezukunft» im Heck und auf den Einstiegstüren ein, nicht mit irgendeinem Antrieb, sondern einem zukunftsträchtigen CNG-Hybrid-Antrieb unterwegs zu sein. Weitere Hinweise machen den Passagieren klar, dass der Bus mit klimaschonenderen Gas-Antrieb unterwegs ist und dass man Gas neben der Mobilität auch fürs Kochen, Waschen, Heizen oder Kühlen nutzen kann.

«Die neue Gasbus-Variante mit dem Hybridantrieb ist dank der Kombination von CNG- und Elektroantrieb deutlich kraftvoller und fährt sich ausgezeichnet», erläutert Chauffeur Stephan Treichel. Der Mercedes Citaro NGT Hybrid kombiniert den auf dem 7,7-Liter-Turbodiesel basierenden CNG-Antrieb mit 302 PS mit einem 14-kW-Elektromotor mit 220 Nm. Das verschafft dem Solobus klar mehr Dynamik und bricht die Leistungsspitzen, was den Verbrauch des CNG-Antriebs um bis zu 8,5 Prozent senken hilft. Beim Bremsen rekuperiert der Bus zudem die Energie, die er kurzzeitig in Doppelschichtkondensatoren packt, sogenannte Supercaps, um sie beim nächsten Anfahren gleich wieder abzugeben. Eine clevere Variante bei einem Stadt- und Regionalbus, der am Tag rund 350 Kilometer zurücklegt und immer wieder Anhalten und Losfahren muss.

Busbetriebe Grenchen und Umgebung BGUDank der neuen, leichteren Gasflaschen ist der Schwerpunkt des Mercedes-Benz Citaro nun tiefer, was sich auf positiv auf das Fahrverhalten des CNG-Hybrid-Busses auswirkt. Quelle: CNG-Mobility.ch

Chauffeur Treichel lobt ausserdem das bessere Fahrverhalten des 19,16 Meter langen, aber trotzdem sehr wendigen Fahrzeugs: «Die auf dem Dach angebrachten Gastanks sind nun aus einem neuen Compositmaterial und damit leichter.» Die Gasflaschen mit Kunststoffkern und Glasfaser-Ummantelung sind hochstabil und ihr Tankvolumen ist von 190 auf 227 Liter deutlich angestiegen. Im Vergleich zum Vorgängermodell kommt der Mercedes-Benz Citaro so mit weniger Flaschen auf das gleiche Gasvolumen, was einen spürbaren Gewichtsverlust von bis zu 45 Kilo mit sich bringt. «Das hat einen positiven Einfluss auf den Schwerpunkt des Fahrzeugs», erläutert Treichel. «Dieser ist nun tiefer und das hat wiederum Einfluss auf die Lenkung, die klar komfortabler und direkter geworden ist.»

Getankt wird über den Einfüllstutzen hinten im Motorraum. «Meist dauert es rund sieben Minuten, bis der Bus komplett aufgetankt ist» Die Tankstelle liegt praktischerweise gleich neben dem BGU-Depot und ist dank entsprechenden Kompressoren auf die grossen Gasmengen ausgelegt, welche die Busse bei einer Betankung benötigen. Die BGU-Passagiere, die den Mercedes-Benz Citaro G NGT nutzen, zeigen sich vor allem über seine Laufruhe erfreut. Denn der klimafreundlichere CNG-Antrieb ist nur halb so laut wie ein vergleichbarer Diesel und stösst mit dem aktuellen Schweizer Gasmix bis zu 35 Prozent weniger CO2 aus. Mit Biogas im Tank ist er sogar nahezu CO2-neutral unterwegs.

Busbetriebe Grenchen und Umgebung BGUNicht nur bezüglich Antrieb zeigt sicher der BGU-Vollwerbebus sehr fortschrittlich, sondern auch bezüglich Innenausstattung. Quelle: CNG-Mobility.ch

Ausserdem kommen die Fahrgäste in den Genuss von neuen Sitzen, besserer Beleuchtung sowie neuen Lichtschranken an den Türen. Und Stephan Treichel deuten noch auf einen neuen Monitor für den Fahrer hin: «Dank des neuen Kamerasystems hat der Chauffeur nun eine deutlich bessere Übersicht über den Türbereich und das Umfeld des Busses – das sorgt für mehr Sicherheit und erleichtert unsere Arbeit enorm.»

Insgesamt haben die Busbetriebe Grenchen und Umgebung BGU 16 CNG-Busse im Einsatz und haben damit sehr gute Erfahrungen gemacht. «Schon die Einführung der Gasbusse vor vielen Jahren war in Sachen Schadstoffausstoss ein wichtiger Schritt. Und auch mit den neuen CNG-Hybrid-Bussen sind wir nun sehr zufrieden», erläutert BGU-Geschäftsleiter Hans-Rudolf Zumstein. Die insgesamt fünf neuen CNG-Hybrid-Busse ersetzen einen Dieselbus mit Jahrgang 2004 und sowie vier Gasbusse aus dem Jahr 2009 mit durchschnittlich je 850’000 gefahrenen Kilometern.

Busbetriebe Grenchen und Umgebung BGUDank des CNG-Hybrid-Antriebs ist der Solobus um weitere 8,5 Prozent sparsamer geworden, so dass die BGU dank der erneuerten Bussflotte 33,5 Tonnen CO2 zusätzlich einsparen kann. Quelle: CNG-Mobility.ch

Die neuen Mercedes-Benz Citaro G NGT helfen bei einer durchschnittlichen Fahrleistung von 85’000 Kilometern pro Jahr, die CO2-Emissionen der BGU weiter zu senken, wie das Rechenbeispiel zeigt: Ein mit dem Schweizer Gasmix betriebener Bus verbraucht rund 34’425 kg Gas im Jahr. Die Unterstützung durch das Hybridsystem bringt eine Ersparnis von bis zu 8,5 Prozent. Damit reduziert sich der Totalverbrauch pro Fahrzeug um 2,93 Tonnen CNG jährlich. Rechnet man das Ganze in CO2-Emissionen um, sind das eine Reduktion um 6,7 Tonnen CO2 pro Fahrzeug jährlich – bei fünf CNG-Hybrid-Bussen also 33,5 Tonnen CO2. Um die gleiche Menge CO2 kompensieren zu können, müsste man sonst Jahr für Jahr ein Wäldchen mit 2700 Bäumen pflanzen! (jas, 13. Juli 2021)

Das könnte Sie auch interessieren

Klimafreundlichere Mobilität:
Dank unserem LinkedIn-Profil bleiben Sie am Ball!