31’000 Tonnen CO₂ einsparen

Rund 100 mit Biogas betankte Kehrichtfahrzeuge werden in den kommenden Jahren im Grossraum Köln für eine geräusch- und möglichst CO₂-arme Abfallsammlung sorgen.

Nicht während des berühmten Kölner Karnevals sind die Fahrzeuge und Mitarbeitenden der AWB Abfallwirtschaftsbetriebe Köln GmbH im Einsatz. Quelle: AWB Abfallwirtschaftsbetriebe Köln GmbH

Im Grossraum Köln macht die Abfallentsorgung einen grossen Schritt Richtung Kreislaufwirtschaft. Möglich macht dies die Zusammenarbeit der Abfallwirtschaftsbetriebe der Stadt Köln (AWB), der AVG Kompostierung GmbH (AVG), der GVG Rhein-Erft, der Remondis Rheinland sowie der RheinEnergie AG. In den kommenden Jahren werden sie rund 100 Kehrrichtfahrzeuge mit CNG-Antrieb einsetzen. Der Clou dabei: Die Fahrzeuge sammeln und transportieren quasi ihren eigenen Treibstoff: Grünabfälle. So schliesst sich ein lokaler Kreislauf, Gewinner sind die Menschen vor Ort, aber auch die Umwelt und das Klima.

Dazu wurde letzten Oktober extra mit dem Bau einer neuen Biogastankstelle im Kölner Norden begonnen. Hier können die Fahrzeuge der beteiligten Recyclingunternehmen sich künftig mit grüner Energie versorgen. Dank des Einsatzes von Fahrzeugen mit CNG-Antrieben, die mit Biogas betankt werden, rechnen die Unternehmen mit einer massiven Verringerung des CO₂-Ausstosses. Über die Betriebszeit der Biogas-Tankstelle von voraussichtlich 15 Jahren hinweg ergibt dies eine Treibhausgaseinsparung von rund 31’000 Tonnen. Auch der Ausstoss an Feinstaub wird um fast 95 Prozent sinken. Gleichzeitig geht die Geräuschbelastung durch die Fahrzeuge im Vergleich zu Fahrzeugen mit konventionellem Antrieb um fast die Hälfte zurück.

Die angestrebte Kreislaufwirtschaft im Grossraum Köln. Quelle: AWB Abfallwirtschaftsbetriebe Köln GmbH

«Wir schlagen eine Brücke in die Zukunft und kombinieren die Sektoren Energie und Mobilität mit neuen nachhaltigen Konzepten. Zum einen bauen wir seit langem die Ladeinfrastruktur für E-Mobilität aus. Zum anderen sind klimaschonende Antriebe wie Biogas in einer Kreislaufwirtschaft gerade im Ballungsraum ideal für den Schwerlastverkehr», erläutert Dieter Steinkamp, Vorstandsvorsitzender der RheinEnergie AG. «Mit unseren Partnern schaffen wir ein System, das Ressourcenschonung mit Klimaschutz intelligent verknüpft und für die Menschen der Region unmittelbaren Nutzen stiftet.»

Positiv zudem: Die Wege für den Rohstofftransport verkürzen sich erheblich, was noch einmal zur Verbesserung der Klimabilanz beiträgt. Durch die Lage der Tankstelle mitten im Tätigkeitsgebiet der Entsorgungsunternehmen werden überflüssige Fahrstrecken vermieden. Sogar die Sammelwege der Flotten von AWB und Remondis Rheinland verkürzen sich, da die Biogas-Trucks nicht mehr von den Durchfahrtsverboten für Dieselfahrzeuge betroffen sind.

Rund 100 mit Biogas betankte Kehrichtfahrzeuge werden in den kommenden Jahren im Grossraum Köln geräusch- und möglichst CO₂-arm Abfall sammeln. Quelle: AWB Abfallwirtschaftsbetriebe Köln GmbH

«Mit dem Betrieb von gasbetriebenen Abfallsammelfahrzeugen gelingt es der AWB, den Kreislauf durch die Sammlung der Bioabfälle, der Vergärung derselben sowie die Produktion von Biogas durch die AVG und Nutzung des Biogases für den Fahrzeugantrieb zu schliessen. So können die Fahrzeuge fast CO₂-neutral betrieben werden», erläutert Ulrich Gillessen, Geschäftsführer der AWB, zufrieden. (jas, 26. Januar 2021)