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Ein CNG-Hybrid aus der Schweiz

Die Holdigaz-Gruppe investiert in neue Geschäftsfelder. Der Energieversorger wird neu auch zum Autobauer und lanciert mit Softcar einen ultraleichten CNG-Hybrid-Flitzer.

Mit dem Klimawandel kommen auf Energieversorger wie die Holdigaz-Gruppe herausfordernde Zeiten zu. Daher erschliesst die Holdigaz-Gruppe, ein 2005 gegründetes und führendes CNG- und Biogasversorgungsunternehmen der Westschweiz, weitere Geschäftsfelder. Das Unternehmen unterstützt die Entwicklung eines besonders leichten CNG-Hybrid-Autos und hat sich dafür mit 36 Prozent an der Softcar SA aus Freiburg beteiligt. Holdigaz-CEO Philippe Petitpierre präsentierte an der Generalversammlung ein erstes Modell dieses Fahrzeugs im Massstab 1:1.

Philippe Petitpierre erklärt: «Ich gehe davon aus, dass das Auto schon 2020 in die Serienproduktion geht.» Der Holdigaz-CEO ist überzeugt davon, dass Fahrzeuge, deren ökologischer Fussabdruck besonders gering ist, sehr gut in ein Unternehmen passen, das sich in punkto Nachhaltigkeit profilieren will. Holdigaz bringt bei der Entwicklung des ultraleichten Softcar seine Erfahrung und Expertise im Bereich CNG/Biogas ein, um aus dem einstigen Elektro-Fahrzeug künftig ein Fahrzeug mit CNG-Hybridantrieb zu machen. «Wir brachten Softcar dazu, unsere Energie, also CNG oder Biogas, zu nutzen, um die Leistung des Fahrzeugs zu verbessern», erklärt Philippe Petitpierre. Die Serienversion soll dereinst Spitzengeschwindigkeiten zwischen 135 und 140 km/h erreichen.


Laut dem Holdigaz-CEO soll der Softcar zudem eine Reichweite von 700 Kilometern haben. Für den Antrieb sorgt ein Hybridantrieb, bei dem ein Elektro- und ein kleiner Verbrennungsmotor zusammenspannen. Aus dem in zwei Tanks an Bord mitgeführten CNG oder Biogas wird der für die Batterie und den Elektromotor benötigte Strom produziert. Einzigartig ist nicht nur der Antrieb des Wagens, sondern auch seine Karrosserie. Diese ist zu 100 Prozent recycelbar und wird aus Biopolymeren geformt, die aus Lebensmittelabfällen gewonnen werden. Das kompakte Fahrzeug mit vier bis fünf Sitzplätzen verfügt ausserdem über einen modularen Aufbau, so dass es für den Privat- und den Güterverkehr eingesetzt werden kann.

Holdigaz hat die Softcar-Entwicklung bisher mit 5 Millionen Franken unterstützt. Sechs Patente wurden für das Fahrzeug angemeldet. «Ein Renault Zoë besteht aus 40’000 verschiedenen Teilen. Ein Softcar dagegen lediglich aus 1800 Teilen, was die Montage des Fahrzeugs massiv erleichtert», ergänzt Petitpierre. Als nächster Schritt soll nun innerhalb der kommenden sechs bis acht Monate eine Fabrik in der Westschweiz entstehen, in der die ultraleichten CNG-Hybrid-Flitzer dann vom Band laufen. (jas, 30. September 2019)

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