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Europäische Truck-Allianz
 
 

18 Unternehmen für weniger CO2

Achtzehn führende europäische Unternehmen und Organisationen starten mit der European Clean Trucking Alliance ECTA eine einzigartige Koalition. Sie fordert zur schnelleren Dekarbonisierung des Güterverkehrs in Europa auf und verlangt von der EU, emissionsfreien LKW mehr Priorität zu geben.

Iveco Stralis
Lastwagen, wie dieser Iveco Stralis mit CNG- oder LNG-Antrieb, sollen künftig vermehrt zum Einsatz kommen. Quelle: Iveco

Auf den europäischen Strassen verkehren 6,6 Millionen Trucks. 76,7 Prozent des gesamten zu Land abgewickelten Güter- und Warenverkehrs erfolgt mit LKW. Um die ehrgeizigen Emissionsziele des EU-Klimagesetzes bis 2030 zu erreichen und bis 2050 ein CO2-neutrales Europa zu schaffen, werden führende Unternehmen nun selbst aktiv. Zu den 18 ECTA-Gründungsmitgliedern gehören grosse Spediteure, Logistik- und Konsumgüterunternehmen in Europa und darüber hinaus. Insgesamt beschäftigen die ECTA-Mitglieder wie der Schweizer Nestlé-Konzern, Unilever, Michelin oder die Deutsche Post DHL weltweit mehr als 1,6 Millionen Menschen und erzielen einen Jahresumsatz von über 325 Milliarden Euro. Das entspricht dem gesamten Bruttoinlandprodukt des Staates Dänemarks. ECTA-Sprecherin Eleonora Moschini erklärt: «Die European Clean Trucking Alliance ist dabei, die besten Technologien zu erörtern, um die schnellstmögliche Dekarbonisierung zu erreichen, wobei der Schwerpunkt auf Technologien liegt, die emissionsfrei und skalierbar sind.»

Die ECTA bringt ein breites Spektrum europäischer Akteure aus dem Strassengüterverkehr zusammen, die sich gemeinsam stark dafür einsetzen, dass die EU mehr tut, um emissionsfreie LKW auf die Strassen zu bringen. «Die ECTA bietet den europäischen Hauptstädten ein konkretes Projekt an, das sie in ihre Pläne zur wirtschaftlichen Erholung nach Corona aufnehmen können: die Dekarbonisierung der LKW-Flotten. Mit dem europäischen ‹Green Deal› als Kompass kann die Allianz die Entwicklung hin zu einem emissionsfreien Güterverkehr für eine gesündere Zukunft und eine stärkere Wirtschaft beschleunigen», erklärt Frans Timmermans, Executive Vice President der EU-Kommission für den «Green Deal».

Timmermans

In ihrer ersten Mitteilung fordert die ECTA nun die EU-Kommission auf, die Umstellung auf emissionsfreie LKW zu einer Priorität zu machen. Die Mitglieder wollen dabei unter anderem auch mehr LNG-Lastwagen einsetzen, die genau wie CNG-Trucks eine zuverlässige und sofort erhältliche Antriebsart darstellen, die eine rasche CO2-Einsparungen ermöglicht. Denn im Vergleich zu einem Diesel-LKW stossen CNG- und LNG-Trucks bis zu 15 Prozent weniger CO2 aus. Mit 100 Prozent Biogas betankt, beträgt die Reduktion der CO2-Emissionen 75 bis 85 Prozent.

Zudem wollen die ECTA-Mitglieder auch gegen Leerfahrten vorgehen, denn am wenigsten CO2 stösst bekanntlich die Fahrt aus, die nicht gemacht werden muss. «Wie schnell wir bei der Dekarbonisierung des Logistiksektors vorankommen werden, wird weitgehend davon abhängen, wie gut Technologie und Infrastruktur den Bedürfnissen der Branche entsprechen. Eine Allianz wie die ECTA, die die Nachfrageseite bündelt, wird dazu beitragen, den Einsatz von emissionsfreien Fahrzeugen zu beschleunigen», so Torsten Albig von der Deutschen Post DHL. (jas, 22. Juli 2020)

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